Interimsprothese & Zahnprovisorium: Provisorischer Zahnersatz

Mit steigendem Alter wird das Thema Zahnersatz immer präsenter. Akut relevant kann es auch nach komplett unerwartetem Zahnverlust, beispielsweise durch einen Unfall, werden. In solchen Fällen ist meistens zunächst eine Interimslösung als Zahnersatz gefragt. Erfahren Sie hier mehr über vorübergehende Zahnersatz-Lösungen wie das Zahnprovisorium und die Interimsprothese.

Was ist eine Interimsprothese?

Zunächst gilt es zu unterscheiden, welche Art von Interimsprothese man meint. Dafür ist beispielsweise entscheidend, ob viele Zähne im ganzen Kiefer fehlen oder nur ein bis drei aufeinanderfolgende.

Interimsprothese nach Zahnverlust oder Implantation

Mit dem Begriff Interimsprothese wird in der Regel eine Zahnprothese bezeichnet, die einen oder mehrere Zähne auf einmal ersetzt, ohne dass die Nachbarzähne geschliffen werden. Diese Teilprothese sieht zunächst ähnlich aus wie eine Vollprothese (das klassische „Gebiss“), hat also als Basis auch einen zahnfleischfarbenen Kunststoffteil. Häufig verfügen diese Prothesen zudem über Klammern aus Metall. In der Dentlounge arbeiten wir allerdings mit einem flexiblen Kunststoffmaterial und können so auf die ästhetisch nachteiligen Klammern verzichten.

Eine Interimsprothese dient – wie der Name schon sagt – nicht als Langzeitlösung, sondern wird in der Regel nur circa 6-8 Wochen und nicht länger als notwendig getragen. Sie dient beispielsweise als Überbrückung vor einer langfristigen Zahnersatzlösung und wird häufig im Rahmen der Implantatbehandlung verwendet.

Zahnprovisorium: provisorische Kronen oder Brücken

Ein Zahnprovisorium wird auf verschliffenen Zähnen befestigt. Hierbei handelt es sich beispielsweise um Brücken- oder Kronenprovisorien. Sie sehen dementsprechend auch aus wie eine Krone beziehungsweise eine Brücke und bestehen aus zahnfarbenem Kunststoff.

Im Gegensatz zur klassischen Interimsprothese besteht ein Zahnprovisorium jedoch wirklich nur aus den künstlichen Zähnen. Diese Lösung beinhaltet also keine Kunststoffbasis und sieht dementsprechend nicht wie eine Vollprothese aus, sondern wie ein einzelner Zahn beziehungsweise ein bis drei Zähne.

Wieso sind Interimsprothesen notwendig?

Verschiedene Gründe sprechen für Interimsprothesen und Zahnprovisorien. Die wichtigsten zwei:

  • Eine provisorische Lösung dient dazu, so schnell wie möglich einen Zahnersatz zu ermöglichen. So muss der Patient nicht lange warten, bis die langfristige Zahnersatz-Lösung angefertigt ist und muss in der Zwischenzeit nicht auf seine Zähne verzichten.
  • Wenn Zähne fehlen, insbesondere über einen längeren Zeitraum, kann dies zu Knochenabbau im Kiefer führen. Grund dafür ist, dass der Kiefer den „leeren“ Bereich der fehlenden Zähne nicht unterstützt und sich somit allmählich zurückbildet. Dies kann im schlimmsten Fall so weit gehen, dass es auch umliegende, eigentlich gesunde Zähne betrifft und es zu einem weiteren Zahnverlust kommt. Zwar gibt es Möglichkeiten, den Kiefer mittels Knochenaufbau wiederherzustellen, dennoch sollte dies so weit wie möglich vermieden werden. Um Knochenabbau nach Zahnverlust zu vermeiden, setzt der Zahnarzt ein Provisorium ein, welches den Kieferknochen genug beansprucht, so dass dieser nicht abgebaut wird.

 

Quelle: Bild von Mudassar Iqbal auf Pixabay

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