Osteoporose im Kiefer & Kiefernekrose: Ursachen & Risiken

Osteoporose im Kiefer ist ein ernstzunehmendes Problem, das in der Zahnmedizin immer mehr Beachtung erfährt. Doch was bedeutet Osteoporose überhaupt? Und wie wirkt sie sich auf den Kieferbereich aus?

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Was ist Osteoporose eigentlich?

Bei der Osteoporose handelt es sich um eine chronische Knochenerkrankung, die sich mit einem verstärkten Abbau der Knochenmasse kennzeichnet.

Die Erkrankung als „Knochenabbau“ zu bezeichnen, ist medizinisch nicht ganz korrekt. Denn im menschlichen Körper ist der stetige Abbau von Knochen genauso normal wie der Knochenaufbau. Nur: Kommt es zu einer Osteoporose, ist das Verhältnis von Aufbau und Abbau nicht mehr gleichmäßig. Der Knochenabbau ist dann so stark, dass er nicht mehr vom Knochenaufbau ausgeglichen werden kann.

Auch „Knochenschwund“ ist als Bezeichnung nicht ideal, denn die Knochen an sich sind natürlich auch mit Osteoporose noch vorhanden. Nur die Dichte des Knochenmaterials nimmt ab, weshalb die Knochen zunehmend instabil werden.

Symptome der Osteoporose

Die Folge des gestörten Verhältnisses zwischen Auf- und Abbau ist ein geschwächtes Knochengewebe. Die Knochendichte nimmt ab, die Knochen werden „porös“. Symptome für die Osteoporose sind daher insbesondere Knochenbrüche. Durch die fehlende Knochendichte steigt also das Risiko von Brüchen, insbesondere an den Wirbeln, Unter- und Oberarmen, Oberschenkelhals- und Beckenknochen sowie den Rippen.

Eine besonders tückische Eigenart der Osteoporose ist, dass die Erkrankung häufig lange nicht erkannt wird.

Diagnose von Osteoporose

Die Dichte des Knochenmaterials kann gemessen werden. Schwach dosierte Röntgenstrahlung kann helfen, um den Mineralgehalt der Knochen zu messen. Weitere Tests sind ebenfalls möglich, zum Beispiel Computertomographie oder Blutuntersuchungen.

Ursachen von Osteoporose

Verschiedene Ursachen von Osteoporose sind bekannt. Am häufigsten tritt die Erkrankung bei Frauen auf: doppelt so oft wie bei Männern. Hintergrund ist das Hormon Östrogen, welches in den Wechseljahren nicht mehr so stark vom Körper produziert wird. Östrogen verhindert einen verstärkten Abbau der Knochen – fehlt das Hormon, wird der Abbau des Knochenmaterials also vorangetrieben.

Zu den weiteren möglichen Ursachen beziehungsweise Risikofaktoren für Osteoporose zählen:

  • Gehobenes Alter: Nicht nur Frauen, auch Männer verlieren mit dem Alter immer mehr Knochenmasse.
  • Bewegungsmangel sowie „knochenunfreundliche“ Ernährung, die beispielsweise wenig Kalzium und Vitamin D enthält.
  • Übermäßiger Genuss von Nikotin und Alkohol.
  • Auch genetische Faktoren spielen eine Rolle.
  • Einnahme von Steroiden wie Cortison.

Exkurs: Was ist Nekrose?

Im Rahmen der Osteoporose wird häufig von einer Knochennekrose oder auch Osteonekrose gesprochen. Hierbei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der das Knochengewebe oder Teile davon absterben. Sie ist nicht mit der Osteoporose gleichzusetzen und kommt auch seltener vor.

Auswirkungen von Osteoporose auf den Kiefer

Da die Zähne keine Knochen sind, ist Osteoporose an den Zähnen so nicht möglich. Doch da Osteoporose die Knochen angreift, ist natürlich auch der Kieferknochen nicht davor gefeit. Osteoporose im Kiefer kann zu schwerliegenden Problemen wie Zahnverlust und dementsprechend auch Implantatverlust führen.

Osteoporose im Kiefer

Bild von Michal Jarmoluk auf Pixabay

Osteoporose und Zahnimplantate

Wie „echte“ Zähne sind auch Zahnimplantate auf einen festen Kieferknochen angewiesen. Die Belastbarkeit von Zähnen und Implantaten hängt direkt mit der Qualität des Knochenmaterials zusammen. Ist diese nicht ausreichend, können Zähne sowie Implantate locker werden oder gar verloren gehen. Auch das Setzen eines neuen Implantats ist bei Osteoporosepatienten anspruchsvoller, wenn auch nicht unmöglich.

Medikamente zu Osteoporose: Risiken

Bestimmte Medikamente zur Bekämpfung des Knochenabbaus sind bekannt, können aber erhebliche Nachteile gegenüber den Zähnen und dem Kiefer nach sich ziehen. Im schlimmsten Fall entsteht eine Kiefernekrose (auch Kieferosteonekrose), das Kiefergewebe stirbt also ab. Die Probleme sind ähnlich wie bei der Kieferosteoporose: Kieferknochenverlust und daher langfristig Zahn- oder Implantatverlust.

Der Zahnarzt Ihres Vertrauens wird Sie natürlich genau beraten, ob eine medikamentöse Behandlung Ihrer Osteoporose zu Problemen im Zahn- und Kieferbereich führen kann.

Kieferosteonekrose und Parodontitis

Die Kieferosteonekrose kann auch durch bakterielle Entzündungen wie Parodontitis oder Gingivitis ausgelöst werden. Zur Vorbeugung der Kieferknochennekrose gehört also eine ordentliche Zahnhygiene, welche solchen Entzündungen vorbeugen kann.

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